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Bürgermedaille für Josef Göppel

Bürgermedaille für Josef Göppel


Mit Beschluss vom 07. Oktober 2020 wurde Herrn Josef Göppel für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Stadtratssitzung vom 28. Juli 2021 die Bürgermedaille in Silber verliehen.

Laudatio der Ersten Bürgermeisterin Dorina Jechnerer anlässlich der Verleihung:

"Lieber Josef,

"Planst Du ein Jahr, so säe Korn, planst Du ein Jahrtausend, so pflanze Bäume", heißt es in einem Sprichwort.

Du hast beides getan: Korn gesät und Bäume gepflanzt. Vieles von dem, was Du angestoßen und vorangebracht hast, hat unmittelbar zu sichtbarem Erfolg geführt. Gleichzeitig zeichnet es Dich aus, dass Du mit klugem Sachverstand und analytischem Weitblick wichtige Weichen für die Zukunft stellst. Viele langfristige Entwicklungen, die Du initiiert hast, haben ihre Wirkungskraft erst nach und nach offenkundig werden lassen, aber schon jetzt wird sichtbar, dass sie von langer Dauer und großer Nachhaltigkeit sind.

Lieber Josef,

Du hast Korn gesät und Bäume gepflanzt. Dabei ist die Liste Deiner ehrenamtlichen Tätigkeiten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte so umfangreich geworden, dass eine Aufzählung den Rahmen dieser Laudatio sprengen würde. Ich möchte mich daher auf einzelne Aspekte konzentrieren und dazu das Bild des Baumes aufgreifen.

Du bist mit der Landwirtschaft aufgewachsen, pflegst seit Deiner Kindheit eine enge und intensive Verbindung zur Natur und hast schließlich den Försterberuf ergriffen. All das legt einen besonderen Bezug zu Bäumen nahe. Doch der Vergleich soll heute noch etwas weiterreichen.

So wie ein Baum mit seinen Wurzeln eine tiefe und lebenslange Verbindung mit der Erde eingeht, so zeigt sich in Deinem Wirken für die Gesellschaft eine unerschütterliche Verbundenheit mit Deiner Heimat, mit den Menschen und der Natur. Von 1972 bis 2004 hast Du Dich als Stadtrat, von 1974 bis 1994 im Bezirkstag und ab 1996 im Kreistag engagiert. Nach achtjähriger Tätigkeit im Bayerischen Landtag von 1994 bis 2002 wurdest Du direkt in den Bundestag gewählt, dem Du bis 2017 angehört hast. Dass Du auf allen politischen Ebenen, sei es bei Stadtrats,- Kreistags-, Bezirkstags-, Landtags- oder Bundestagswahlen mit einem Mandat beauftragt wurdest, dokumentiert einerseits das große Vertrauen, das Dir die Menschen entgegenbringen. Andererseits zeigt sich darin auch die hohe Kompetenz, die Dir die Wählerinnen und Wähler zuschreiben.

Dein ganzes politisches Wirken hast Du auf ein Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur ausgerichtet. Parteiintern hast Du Dir dadurch den Ruf erarbeitet, Dich hartnäckig - und, wenn es sein musste, auch unbequem – für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Die Medien haben Dich zum grünen Gewissen Deiner Partei erklärt. Deine Standfestigkeit in Fragen des verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgangs mit unserer Umwelt und Kulturlandschaft mag einen, um im Bild des Baumes zu bleiben, an einen knorrigen Baumstamm erinnern, der allen Unbilden zum Trotz standhält und aufrecht bleibt.

Bis heute erhebst Du Deine Stimme auch als Beauftragter für städtische Waldungen und Grünflächen gegen einen verschwenderischen Umgang mit kostbaren Flächen und mahnst zu nachhaltigem Handeln. Und gleichzeitig bringst Du tatkräftig die Aufwertung unserer Kulturlandschaft durch großangelegte Baumpflanzungen voran.

Wenn man derzeit in die Kronen der Bäume blickt, kann man bereits überall die Fürchte erkennen, die man in einigen Wochen wird ernten können. Auch Dein Wirken für die Gesellschaft hat bei uns in Herrieden, aber auch weit darüber hinaus, reiche Früchte getragen:

So ist die langjährige Partnerschaft mit Melk nicht zuletzt auf Deine Initiative hin entstanden und auf die persönlichen Kontakte von Dir und Deiner Frau Rosalinde zurückzuführen. Im kommenden Jahr werden wir 40 Jahre Partnerschaft mit Melk feiern. Zahlreiche Freundschaften sind in diesen Jahren zwischen der Donau und der Altmühl entstanden, die bis heute andauern. Und so zeigt sich auch hier die Nachhaltigkeit Deines Handelns.

Nachhaltigkeit ist auch die Handschrift des Landschaftspflegeverbandes, den Du 1986 ins Leben gerufen hast.
Du hast mit diesem Verband ein einzigartiges Bündnis aus Kommunalpolitik, Naturschutz und Landwirtschaft geschmiedet, das auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann. Die vielen Landschaftspflegeverbände, die es mittlerweile auch bundesweit gibt, unterstützen und beraten Kommunen, Behörden, Eigentümer und Naturschutzverbände bei der Pflege und Entwicklung ihrer Flächen. Gerade an dieser Initiative lässt sich Dein zukunftsweisender und erfolgreicher Ansatz veranschaulichen: Es geht Dir um unsere Landschaft, unsere Kulturlandschaft, um ihren Erhalt und ihre Pflege. Gleichzeitig gelingt es Dir, unterschiedliche Interessensgruppen miteinander zu verbinden, in einem Verband zusammenzuführen, um gemeinsam diese große Aufgabe der Landschaftspflege zu meistern.

Wenn wir Dir heute hier im Stadtschloss die Bürgermedaille verleihen können, ist auch das eine Frucht Deines vorbildlichen Engagements. Seit 2010 begleitest Du mit dem Initiativkreis „Stadtschloss“, den Du ins Leben gerufen hast, die Stadt Herrieden bei der Entwicklung des Areals. Dass das Projekt „Stadtschloss Herrieden - Sanierung und Nachnutzung“ in das Programm „Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus 2015“ aufgenommen wurde, war nicht zuletzt Dein Verdienst. Durch die Aufnahme in dieses nationale Förderprogramm stehen der Stadt Herrieden 4,5 Millionen Euro an Zuschüssen des Bundes für die Sanierung des ersten Bauabschnittes zur Verfügung – ein großes Geschenk an Deine Stadt.

Doch Dein Einsatz für Deine Mitmenschen reicht auch weit über unsere Grenzen hinaus. Seit 2017 bist Du als Energiebeauftragter des Bundesentwicklungsministeriums für Afrika tätig und unterstützt das Projekt „Bürgerenergie für Afrika“. Ziel dieses Projektes ist es, die Ausbildung und Unternehmensgründung von Handwerkern im Sektor erneuerbare Energien zu unterstützen. Mit dieser Hilfe zur Selbsthilfe können Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eine zukunftsweisende Eigendynamik entwickeln.

Lieber Josef, fest verwurzelt, standhaft, mit reichen Früchten steht der Baum, der Deinen Einsatz für die Gesellschaft und für unsere Heimat symbolisieren will. Er soll uns als Wegmarke dienen, als Orientierungspunkt in der Flur.

Ich danke Dir im Namen der Stadt Herrieden von Herzen für alles, was Du für Deine Mitmenschen geleistet hast und leistest! Im konkreten und übertragenen Sinn: Danke für das Korn, das Du gesät hast, Danke für die Bäume, die Du gepflanzt hast!"

Verleihung der Bürgermedialle

In seiner Dankesrede führte Josef Göppel aus, dass er die Mechanismen der Politik in den Stadtratsjahren kennenlernte und feststellen konnte, dass Entscheidungen im Kreistag, Bezirkstag, Landtag und Bundestag nicht grundlegend anders herbeigeführt werden. Kontroversen seien im demokratischen Prozess normal. Letztlich sei es am erfolgreichsten, auch im Argument der anderen das Körnchen Wahrheit zu suchen. Wer in einem öffentlichen Amt tätig sei, gewöhne sich auch daran, die Arbeitsstunden nicht zu zählen. Es sei ein ständiges Jonglieren zwischen Familie, Beruf und politischen Terminen. Josef Göppel betonte, dass dies in seinem Fall nur durch die Geduld und die souveräne Führung der Familie durch seine Frau Rosalinde möglich gewesen sei. Ihr verdanke er durch ihre Nierenspende noch weitaus mehr. Er schloss seine Dankesrede mit einem Zitat des Herrieder Chorherrn Cajetan Spreng von 1804, der sich nach Auflösung des Stiftes mit folgenden Worten um eine Pfarrstelle beworben hatte: «…, denn ich möchte doch gern nach Kräften der Menschheit noch nützlich seyn!“