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Herrieden holt Platz 2 beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ 2023
Herrieden holt beim bundesweiten Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels den 2. Platz in der Kategorie „Kleinstadt“. 13 deutsche Kommunen wurden im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 5. Oktober 2023 in Fürth ausgezeichnet.
Seit 20 Jahren wird der Preis durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an Städte und Gemeinden verliehen. Alle zwei Jahre wird damit herausgehobenes lokales Engagement von Kommunen im Themenfeld Fairer Handel und Faire Beschaffung ausgezeichnet.
Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): „Kommunen spielen eine große Rolle für die globale Entwicklung. Wenn Kommunen in Deutschland sich für fairen Handel und nachhaltige Beschaffung entscheiden, hat das Auswirkungen auf die Lebensrealitäten von Menschen im Globalen Süden. Dieses Engagement wollen wir mit dem Preis ‚Hauptstadt des Fairen Handels‘ sichtbar machen und fördern. Die teilnehmenden Kommunen sind Vorbilder und machen anderen Städten Mut, ihren konkreten Schritten zu mehr Nachhaltigkeit zu folgen. Nur gemeinsam mit lokalen Akteuren in Deutschland und der Welt gelingt die Aufholjagd zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele.“
Herrieden ist strukturell beim Fairen Handel gut aufgestellt, so Laudatorin Barbara Maißner vom Deutschen Städtetag. So verfügt Herrieden über eine Personalstelle für kommunale Entwicklungspolitik. Der Stelleninhaber Maximilian Kroemer hat weiter ein eigenes Budget und wird von zwei Beauftragten für kommunale Entwicklungsarbeit im Stadtrat unterstützt. Das zeige, so die Jury, dass das Thema Fairer Handel im Stadtrat fraktionsübergreifend unterstützt wird.
Zu den strategischen Maßnahmen der Aktivstadt an der Altmühl zählen auch ein "entwicklungspolitischer Check" bei Stadtratsbeschlüssen und ein Leitfaden für nachhaltige Beschaffung. Fair beschafft werden in Herrieden unter anderem Dienstkleidung und Sportbälle.
Bei der Öffentlichkeitsarbeit fiel der Jury besonders ins Auge, dass sich Herrieden jedes Jahr ein neues Jahresthema gibt, in dessen Rahmen jeweils Vorträge und Ausstellungen stattfinden und passend dazu neue Produkte für das Stadtmarketing entwickelt werden. Darunter: eine faire Stadtschokolade und ein Stadtkaffee, faire Handtücher anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Parkbads und faire Stofftaschen oder Babylätzchen für Neugeborene.
An der Preisverleihung in der Stadthalle Fürth nahm eine siebenköpfige Delegation aus Herrieden teil. Sie bestand aus Franziska Wurzinger (Stadträtin, Beauftragte des Stadtrates für kommunale Entwicklungspolitik, Vorstandsteam Eine-Welt-Verein), Johann Heller (Dritter Bürgermeister), Maximilian Kroemer (Koordinator für kommunale Entwicklungsarbeit der Stadt Herrieden), Beate Jerger (Steuerungsgruppe Faire Stadt, Vorstandsteam Eine-Welt-Verein), Rosalinde Göppel (Steuerungsgruppe Faire Stadt/Eine-Welt-Verein) sowie Resi und Deocar Bösendörfer (Steuerungsgruppe Faire Stadt/Eine-Welt-Verein). Besonderer Dank gilt den zahlreichen Kampagnenteilnehmenden und Ehrenamtlichen, die sich in der Steuerungsgruppe Faire Stadt engagieren. Ein Schlüssel zur erfolgreichen Förderung des Fairen Handels in Herrieden ist die produktive Kooperation zwischen der Stadt Herrieden, der Steuerungsgruppe Faire Stadt und dem Eine Welt Verein. Das Fundament für die Auszeichnung der Aktivstadt wurde nicht zuletzt durch das jahrzehntelange Engagement des Eine Welt Vereins gelegt.
Im Wettbewerb um den Preis „Hauptstadt des Fairen Handels“ werden besonders kreative und wirkungsvolle kommunale Projekte rund um die Themen Fairer Handel und Faire Beschaffung gesucht und ausgewählt. Insgesamt 125 Kommunen aus allen 16 Bundesländern reichten beim 20-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs ihre Bewerbungen ein. Erstmals wurde der begehrte und mit einem Preisgeld versehene Hauptstadttitel je an eine kleine, mittlere und große Kommune vergeben. Zusätzlich wurden erstmalig ein Sonderpreis zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ und ein Publikumspreis verliehen.
Neben den Platzierungen in den drei Kategorien wurden vier mit jeweils 10.000 Euro dotierte Sonderpreise im Wettbewerb vergeben: Der Sonderpreis „Geschlechtergerechtigkeit und Fairer Handel“ ging an Speyer. Das Engagement von Amberg und Monheim am Rhein wurde mit themenunabhängigen Sonderpreisen ausgezeichnet: In Amberg wurde der Preis für die Initiative „Zukunftsakademie“ verliehen, die bei Unterrichtsausfall das Thema Fairer Handel in Schulen einbringt. In Monheim am Rhein wurde der Preis für „Faire Kamelle“ im Straßenkarneval verliehen. Der Publikumspreis geht an die Stadt Ebern, die nach Einwohnerzahl bereinigt die meisten Stimmen holte.
Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter
https://skew.engagement-global.de/wettbewerb-hauptstadt-des-fairen-handels.html