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FairTrade


Herrieden ist "Fairtrade Town"



Bundesminister Müller überreicht Urkunde

Seit dem vergangenen Wochenende ist Herrieden die 323. bundesweite „Fairtrade Town". Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (CSU) überreichte zusammen mit Claudia Brück vom Verein TransFair e.V. Bürgermeister Alfons Brandl die entsprechende Urkunde. Im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt Herrieden dazu entschlossen, sich um die Zertifizierung als „Fairtrade Town" (Stadt des gerechten Handels) zu bewerben.

Unter Vorsitz des zweiten Bürgermeisters Manfred Niederauer machte sich eine aus ehrenamtlich Aktiven bestehende Steuerungsgruppe ans Werk. Zahlreiche kleine und große Projekte wurden gestartet, um die Voraussetzungen der Zertifizierung zu erfüllen. So hatte die Stadt unter anderem die Aufgabe – entsprechend ihrer Einwohnerzahl von rund 7.700 Einwohnern – fair gehandelte Produkte in „mindestens Geschäften und zwei Gastronomiebetrieben" anzubieten, so Claudia Brück, stellvertretende Geschäftsführerin von TransFair e.V., dem Verein, der sich im Rahmen der weltweiten Initiative „Fairtrade" in Deutschland das Ziel auf die Fahne geschrieben hat, das Ungleichgewicht im weltweiten Handel abzubauen. Dieses Ziel hätten die Verantwortlichen in der Altmühlstadt „mehr als übertroffen", so Brück.

Die Steuerungsgruppe bei der Auszeichnung

Die Steuerungsgruppe bei der Auszeichnung

Begonnen habe alles mit einem Stadtratsbeschluss vom 17. September vergangenen Jahres, erinnerte sie. Darin sei festgelegt worden, zu den Stadtratssitzungen künftig stets Kaffee und ein weiteres Getränk aus fairem Handel anzubieten. Mit der jetzt erfolgten Zertifizierung sei Herrieden in Deutschland die 323. „Fairtrade Town", weltweit gäbe es schon über 2.000 solcher Städte in 25 Ländern. Bundesminister Gerd Müller betonte in seiner Festansprache zur Zertifizierung, dass vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen Unterschiede in der Welt es eine der wichtigsten Aufgaben dieser und kommender Generationen sei, mit „fairen" Produkten den Produzenten in den Ursprungsländern ein gesichertes Auskommen und einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen.

Dies beträfe nicht nur den Kakao- oder Kaffeebauern in der Dritten Welt, sondern auch den Landwirt in Deutschland, betonte der Minister. Auch müsse „fair" nicht gleichbedeutend mit „teuer" sein, betonte er. Angesichts der teils enormen Gewinnspannen bei manchen Produkten bliebe genau genommen jetzt schon genügend Geld übrig, um beispielsweise die Näherinnen in Südostasien anständig zu bezahlen. Deshalb hätten sich auch zahlreiche Firmen bereits dem „Fairtrade-Standard" angeschlossen. Diese Firmen gewährleisten somit „faire" Arbeits- und Herstellungsbedingungen für ihre Produkte – von der hochwertigen Wanderjacke bis zur Schokolade. Erkennbar seien die Produkte an einem eigenen grün-blauen Siegel.

Zweiter Bürgermeister Manfred Niederauer und Erster Bürgermeister Alfons Brandl präsentieren das neue Fairtrade-Werbebanner

Zweiter Bürgermeister Manfred Niederauer und Erster Bürgermeister Alfons Brandl präsentieren das neue Fairtrade-Werbebanner

Dass Herrieden nun ganz offiziell eine „Fairtrade Town" geworden sei, sei letztlich auch ein Verdienst des Herrieder CSU-Bundestagsabgeordneten Josef Göppel und seiner Gattin Rosalinde, betonte der Bundesminister. Josef Göppel habe sich frühzeitig mit seiner Politik um Nachhaltigkeit in der Wirtschaft bemüht. Seine Ehefrau wiederum habe bereits vor über 30 Jahren mit der Gründung des „Eine-Welt-Vereins" in der Altmühlstadt Pionierarbeit geleistet. Der Verein „TransFair e.V." sei hingegen erst 1992 gegründet worden. Herrieden Bürgermeister Alfons Brandl betonte in seiner Ansprache, dass die Stadt Herrieden keineswegs einem „sozial-romantischen Aktionismus" verfallen sei. Vielmehr habe man sich bewusst um eine Zertifizierung nach „zielorientierten Standards" bemüht, um durch die Vernetzung mit „TransFair e.V." Arbeits- und Lebensbedingungen in der Welt zu verbessern.

Ein besonderes Lob verdienten in diesem Zusammenhang die Mitglieder der Herrieder Steuerungsgruppe unter Vorsitz des zweiten Bürgermeisters, so Brandl. Unter dessen Führung hätten sich Bürger und Stadträte zusammen mit Vertretern der beiden Kirchen, des Gewerbeverbandes, der Schulen und zahlreicher Vereine gemeinsam mit Unternehmen aus dem Einzelhandel und der Gastronomie an einen Tisch gesetzt. Diese „kreative und tatkräftige Gruppe hat mit Engagement und Begeisterung geackert", bekundete der Rathauschef nicht ohne Stolz.

Nach dem Motto „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern" sei man nun – zumindest in Herrieden erfolgreich am Ziel angelangt. Zum Programm der Zertifikatsverleihung in der Aula der Grund- und Mittelschule gehörte neben einem Eintrag des Ministers ins Goldenen Buch der Stadt auch eine Diskussionsrunde, bei der die Bürger mit dem Bundesminister, Vertretern der Stadt und der Steuerungsgruppe über „fairen" Handel reden konnten.

Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller besucht den EineWeltLaden

Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller besucht den EineWeltLaden

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung zu Beginn mit einem Lied- und Tanzvortrag von Schülern der Klassen 5a + 5b der Grund- und Mittelschule Herrieden. Ebenso von der Trommelgruppe „MIGcussion“ aus Dietenhofen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich der Vertreter der Bundesregierung einen persönlichen Eindruck von der neuen städtischen Asylbewerberunterkunft gemacht.

Bei einem kurzen Besuch im „Eine-Welt-Laden“ informierte er sich zudem über das dortige Warenangebot. Von Rosalinde Göppel erfuhr er, dass sich Schokolade und Kaffee am besten verkaufen lassen. Im Kommen seien derzeit vor allem Lebensmittel und Gewürze. Das Angebot von Kunsthandwerk würde hingegen aufgrund einer sinkenden Nachfrage verkleinert. „Fairen“ Wein, nach diesem hatte sich der Bundesminister erkundigt, führe man hingegen derzeit in Herrieden gar nicht.

Artikel: Michael Alban, Amtsblatt Herrieden KW 20/2015