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FairTrade


Nachhaltigkeit schafft Lebensfreude und ist nicht teuer



Herrieden (re) – „Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen“. Diese Aussage des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor e.V. steht auf dem Titelblatt des neuen Flyers der Fairtrade-Stadt Herrieden, der mit dem nächsten Amtsblatt an alle Haushalte verteilt wird und den der Stv. Bürgermeister Manfred Niederauer in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der „Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Herrieden“ bei einem Vortragsabend vorstellte.

Hierzu hatten die Steuerungsgruppe, der Eine-Welt e.V. Herrieden und die Katholische Erwachsenenbildung unter dem Thema „Fair Handeln mit dem Einkaufskorb“ in das katholische Pfarrheim eingeladen. Manfred Niederauer wies in seinen Begrüßungsworten daraufhin, dass sich die Veranstalter intensiv mit Fragen eines nachhaltigen Einlaufsverhaltens beschäftigen und das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger fördern wollen.

Die Verantwortlichen der Veranstaltung FairTrade

Als Referenten  hatte man mit dem studierten Betriebswirtschaftler Frank Braun aus Nürnberg einen engagierten und fachkundigen Redner eingeladen. Braun ist „Regionalpromotor für Nordbayern“ des Eine Welt Netzwerkes Bayern, eine Einrichtung der „Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt Landesnetzwerke in Deutschland e.V.“, die sich für global nachhaltige Entwicklung im eigenen Land einsetzt und den Mut hat neue Wege zu gehen. Klimawandel, Ressourcenknappheit und Wirtschaftskrisen sind Herausforderungen, die ein Umdenken und entschlossenes Handeln im Alltag erfordern. Diese Thematik sollen die Regionalpromotoren in Kommungen, Schulen, kirchliche Einrichtungen und Vereine hineintragen. Frank Braun ist auch Gründer und Vorsitzender des Nürnberger Vereins „Blue Pingu“, der u.a. auf einer Online-Plattform über regionale Kreisläufe informiert und den Regionallotsen herausgibt.

Seinen durch eine Power-Point-Präsentation unterstützten Ausführungen stellte der Referent eine Aussage von Mahatma Gandhi (+ 1948) voraus: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“. Es geht heute beim Fairen Handel nicht mehr nur um Kaffee oder Tee, sondern um Nachhaltigkeit und Menschenrechte und wir leben heute über unsere Verhältnisse und auf Kosten anderer, so Frank Braun, der nach eigenen Wort viel Herzblut in seine Beratungs- tätigkeit steckt. Seine Aussage, dass Umwelt und Menschenrechte zusammengehören untermauert er mit einem Zitat aus der Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus I., für den „die Bewahrung der Schöpfung ein zutiefst christliches Thema“ ist. Wer nachhaltig lebt, lebt günstiger. Nachhaltigkeit bedeutet Lebensfreude und macht Spaß, ist lebensbejahend und eine Wertschätzung für Mensch und Natur, so das Bekenntnis des Referenten. Die Politik ist aufgefordert die nachhaltigen Entwicklungs- ziele „Armut bekämpfen – Ernährung sichern –Gesundheit fördern – Bildungszugang für alle“ umzusetzen.

Der Einzelne kann durch sein bewusstes Einkaufsverhalten mehr Einfluss ausüben, als er denkt. Der Referent wandte sich gegen die „Schnäppchenmentalität und forderte auf, beim Einkauf die vier Punkte „Ökologisch, Fair, Regional und Wirtschaftlich“ nicht außer Acht zu lassen, denn der Kaufpreis allein sagt nicht die Wahrheit. So gelte es beim Einkauf Fragen der Entsorgung, Wartung, Lebensdauer, Energiekosten zu hinterfragen, denn ein billiges Geräteangebot wird durch die Abhängigkeit beim Verbrauchsmaterial des Gerätes ausgeglichen. Im Hinblick auf den Dschungel bei Bio- und Fairtrade-Siegeln, gestand der Redner ein, dass diese Vielfalt verwirrend, aber immer noch besser als gar kein Siegel sei. Braun war vor einiger Zeit Mitglied einer Delegation, die Textil-Produktionsstätten in El Salvador besuchte, bei denen man stolz auf die Einhaltung des Mindestlohnes war, um dann eindringlich darzulegen, dass dieser Mindestlohn noch lange keine existenzsichernde Entlohnung der Arbeiter darstelle. Er schilderte auch, wie man sein Verhalten durch Teilen-Tauschen-Schenken verändern könne, um abschließend festzustellen „Perfekt sein ist fast unmöglich, aber stetig besser werden geht relativ einfach“.

Nach dem Vortrag konnten sich die Besucher noch an Schautafeln des Eine-Welt e.V. Herrieden zum Thema und über das Warenangebot des vom Verein geführten Weltladens informieren. Die Herrieder Pfarr- und Stadtbücherei und die ortsansässige Buchhandlung rundeten mit einer themenbezogenen Buchvorstellung das Informationsangebot ab. Neben Manfred Niederauer dankte Beate Jerger vom Eine Welt e.V. Herrieden abschließend  dem Referenten für seinen engagierten und motivierenden Vortrag. Sie freute sich, dass neben zahlreichen Herrieder Zuhörern auch Vertreter der Weltläden- und Gruppen aus Ansbach, Dietenhofen und Leutershausen anwesend waren. Dadurch wird deutlich, dass entwicklungspolitisch Engagierte im Landkreis gut fairnetzt sind, um so gemeinsam für eine gerechtere Welt einzutreten.

Die Verantwortlichen der Veranstaltung FairTrade

Referent Frank Braun informiert die Verantwortlichen des Eine-Welt e.V. Herrieden und den Vorsitzenden er lokalen Steuerungsgruppe über das Angebot nachhaltiger Produkte.

Von links: Beate Jerger, Andrea Schmidl, Franziska Reutter und Marina Nüßlein (alle Eine-Welt e.V.), Frank Braun (Regionalpromotor des Eine Welt Netzwerkes Bayern), Manfred Niederauer (stellv. Bürgermeister Herrieden)

Autor und Fotograf: Rudolf Eder